Die ABAP-Zertifizierung bestehen – so geht’s

SAP bietet eine ganze Reihe von Zertifizierungen an, darunter auch eine in der Programmiersprache ABAP:

C_TAW12_750 : SAP Certified Development Associate – ABAP with SAP NetWeaver 7.50

Die ABAP-Zertifizierungsprüfung ist anspruchsvoll, aber man kann sie bestehen. Hier sind meine Tipps für die Vorbereitung und die Prüfung.

Ich habe die Prüfung im Dezember 2020 abgelegt. Meine Ausführungen beziehen sich auf diesen Zeitpunkt.

Welchen Umfang hat die Prüfung?

Geprüft wird Wissen aus drei ABAP-Kursen:

  • TAW10: ABAP Workbench Fundamentals (10 Tage)
  • TAW11e: ABAP Details (E-Learning, 12 Stunden)
  • TAW12: ABAP Workbench Concepts (10 Tage)

Das ist der eingedampfte Inhalt aus den vorherigen BC-Kursen (die man allerdings immer noch belegen kann, wenn man möchte). Das waren immerhin 35 Tage Schulung plus E-Learning von 12 Stunden.

Typischerweise wirst du nicht alle diese Kurse belegt haben. Stattdessen hast du einen gewissen Teil deiner ABAP-Ausbildung in deiner Firma gemacht.

Die Themen der Prüfung

Der Prüfungswebseite zufolge verteilen sich die Fragen folgendermaßen:

ABAP Programming> 12%
ABAP Dictionary> 12%
Data Types and Data Objects8% – 12%
Classical User Interfaces8% – 12%
SQL Statements including Update Strategies8% – 12%
Enhancements and Modifications8% – 12%
ABAP Objects8% – 12%
Web Dynpro for ABAP< 8%
SAP NetWeaver Overview< 8%
Internal Tables< 8%
ABAP Tools< 8%

Wie viele Fragen muss man richtig beantworten?

Von den 80 Fragen müssen zum Bestehen 60%, also 48 richtig beantwortet werden. 32 Fragen dürfen falsch beantwortet werden.

Der Test erfolgt am Computer, man erhält bei Abgabe (durch Drücken auf die entsprechende Schaltfläche) auch unmittelbar das Ergebnis. Das prozentuale Ergebnis und die Aufschlüsselung auf die Themenbereiche erhält man nur direkt nach Abgabe auf dem Bildschirm. Im weiteren Verlauf wird nur bestanden/nicht bestanden angezeigt.

Wenn dich also die Ergebnisse pro Themenbereich interessieren, dann hilft hier nur ein Screenshot, in Absprache mit der Prüfungsleitung. (Während der Prüfung selbst kann kein Screenshotprogramm laufen, du müsstest das also wieder einschalten, daher die Rücksprache.)

Wie oft kann man die Prüfung wiederholen?

Man kann die Zertifizierungsprüfung maximal 3x versuchen. Zwischen zwei Versuchen muss mindestens ein Monat Zeit vergehen. Wenn man 3x durchfallen sollte, kann man die Prüfung erst dann machen, wenn es eine neue Version der Prüfung gibt. Was das genau bedeutet, bzw. wie oft eine neue Version erscheint, konnte ich nicht ermitteln. Es könnte aber durchaus eine Weile dauern.

Das Material zur Vorbereitung

Es gibt zwei Arten von Material, das du dir zulegen solltest:

Zum Ersten brauchst du die Unterlagen der TAW-Kurse, am besten in digitaler Form. Im Vergleich zum Papier hat das drei wesentliche Vorteile:

  • du kannst die Unterlagen bequem am Bildschirm durchblättern
  • du kannst in den Dokumenten nach einem bestimmten Wort suchen
  • du kannst wichtige Passagen per Copy&Paste in deine Notizen übernehmen

Versuche, diese PDF-Dateien über Deine Firma zu bekommen.

Zum Zweiten empfehle ich das Buch „ABAP 7.5 Certification Guide: Development Associate Exam“ von Puneet Asthana und David Haslam. (Im Weiteren: „Zertifizierungsbuch“) Das Buch ist bei SAP-Press erschienen. Es enthält zu allen Bereichen der Prüfung eine Zusammenfassung der TAW-Unterlagen und jeweils eine Reihe von Übungsfragen.

Zwar enthalten die TAW-Unterlagen auch Übungsfragen, allerdings entspricht der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben im Zertifizierungsbuch dem Grad der tatsächlichen Prüfung. Die TAW-Fragen sind deutlich leichter.

Die Zertifizierungsprüfung solltest du gründlich genug vorbereiten. Ich habe beim Lesen der Übungsfragen schnell gemerkt, dass die Zertifizierung nicht aus der hohlen Hand heraus zu machen ist. Wenn es also z.B. dein prämienrelevantes Jahresziel ist, im Laufe von 2021 die Prüfung zu machen, dann fang früh im Jahr an, dir einen Überblick zu verschaffen, wo du stehst. Ich empfehle, für die Vorbereitung mindestens drei Monate einzuplanen:

  • ich gehe davon aus, dass du die Vorbereitung parallel zu deiner Arbeit machst und
  • dass du höchstens einen Teil der Vorbereitungszeit von deinem Arbeitgeber als Arbeitszeit angerechnet bekommst
  • dass du am Stück nur eine gewisse Menge Stoff durcharbeiten kannst und
  • dass du nicht jeden Abend dafür aufwenden magst.

Auch mit 15 Jahren Berufserfahrung im ABAP-Umfeld war mir vieles noch neu. Es gab viele Details, mit denen ich nur selten oder gar nicht zu tun hatte. In der täglichen Arbeit kommt man mit einem kleinen Teil des Prüfungsstoffes aus. Manche Dinge werden nur selten benötigt und man schaut sie dann nach. Für die Zertifizierung wird dieser Stoff aber dennoch abgefragt.

Wie viele ABAP-Erweiterungen hast du schon angelegt? Wie viele Modifikationsabgleiche hast du schon gemacht? Oder waren das in deiner Firma meist andere Leute, die das gemacht haben? Vielleicht hat dein Kunde noch nie sein SAP geupdatet und der Modifikationsabgleich war nie nötig, oder dein Kollege hat es gemacht und du warst froh, dass du es nicht machen musstest. Das ist schließlich nicht vergnügungssteuerpflichtig. Aber wie heißt dann die Transaktion dazu? Und wie sehen die Dialoge aus?

Auf einige Bereiche der Prüfung möchte ich gesondert eingehen:

ABAP-OO

ABAP Objects macht 8-12% der Prüfung aus. Die Anzahl der Fragen, die man dazu stellen kann, ist aber begrenzt. Man kann nach Klassen fragen, nach Konstruktoren, nach statischen Klassenkonstruktoren, nach Methoden und ihren Parametern (importing, exporting, changing, returning), nach den Sichtbarkeiten (public, protecte, private und friends), nach der Aufrufsyntax und nach klassenbasierten Ausnahmen. Viel mehr Musik ist da nicht drin.

Die Herausforderung besteht darin, dass in ABAP immer noch sehr viel prozedural programmiert wird. Und je älter das System ist, an dem du arbeitest, desto mehr Formroutinen und Includes hast du als Altlast darin. Desto größer ist auch die Tendenz, prozedural weiterzuarbeiten.

SAP hingegen drängt sehr auf Objektorientierung (und das ist auch gut so!). Forms sind offiziell „obsolet“ (schau in die SAP-Hilfe!). Und so nimmt Objektorientierung in der Zertifizierung einen wichtigen Anteil ein. (Nicht nur hier, sondern z.B. auch bei den Enhancements!)

Die Fragen zu ABAP-OO sind im Grunde alle einfach. Wer die Sichtbarkeiten von Methoden verstanden hat, und wer verstanden hat, was ein statisches Klassenattribut ist, und was ein statischer Klassenkonstruktor ist kann hier leicht richtig viele Punkte machen. Dem Zertifizierungsbuch zufolge, sollte man auch das Singleton-Design Pattern kennen.

Wer bisher wenig ABAP-OO programmiert hat, darf gerne im Rahmen der Vorbereitung mal ein oder zwei lokale (SE38) und auch globale Klassen (SE24) anlegen und durchdebuggen. Polymorphismus, up- und downcast solltest du auch einmal im Debugger gesehen haben.

Mit dieser Vorbereitung sind im Bereich ABAP-OO viele leichtverdiente Punkte drin. Diese solltest du möglichst alle nach Hause tragen.

Webdynpro

Webdynpro war mein großes Sorgenkind. In 15 Jahren SAP hatte ich damit nicht ein einziges Mal zu tun. Der Kunde, für den ich die meiste Zeit arbeite, hat das nicht im Einsatz. Hinzu kommt, dass es mittlerweile neuere SAP-Technologien für Webserver gibt (UI5, Fiori). Eine Schulung für diesen Bereich wollte meine Firma daher (zu recht) nicht finanzieren.

Gleichzeitig macht Webdynpro bis zu 8% der Prüfung aus. Das sind rund 6 Fragen. Oder anders gesagt: ein Viertel der Fehlpunkte die du dir überhaupt erlauben kannst.

Die Ausführungen aus dem Zertifizierungsbuch erklärten das für meinen Geschmack nicht. Ich habe mir zu diesem Bereich sogar die Unterlagen des BC-Kurses (5 Tage) beschafft und durchgelesen. Damit habe ich in diesem Bereich dann sogar alle Fragen richtig beantwortet. Du solltest wissen:

  • wie der Datenfluss zwischen den Kontexten funktioniert
  • welche Controller es gibt und welche Standardmethoden diese haben
  • wie die Plugs funktionieren
  • wie die Interfaces zwischen Komponenten funktionieren
  • wie das Data Binding zu den GUI-Elementen funktioniert

Damit sollte es dann möglich sein, zumindest einen größeren Teil der Fragen zu Webdynpro zu beantworten.

SQL

Es bietet sich an, die Vorgehensweise des Verbuchers zu kennen, also auch den Unterschied von V1 und V2. Das hat auch Einfluss auf das Transaktionsverhalten und auf die Möglichkeiten, eine Transaktion im Fehlerfall geordnet abzubrechen.

Enhancements

Enhancements (und ihr Unterschied zu Modifications) sind ein Grundkonzept von SAP: SAP liefert den Standard, dieser Standard wird für den Kunden angepasst.

Enhancements gibt es als ganzes Rudel. Die Ursache dafür ist historischer Ballast, den Jahrzehnte von SAP-Entwicklung im Standard hinterlassen haben.

Du solltest

  • diese verschiedenen Enhancements benennen können
  • wissen, wie man diese verwaltet, wie man sie ein- und auch ausschalten kann
  • wissen, welche davon nur Code verändern und welche auch Menüs und Dynpro-Oberflächen verändern können
  • welche davon einen Zugangsschlüssel (nicht Entwicklerschlüssel!) brauchen und warum

Die eigentliche Prüfung

Die Prüfung kann in einer SAP-Niederlassung oder online stattfinden. In Coronazeiten bietet es sich an, dies zu Hause zu machen.

Zu Hause ist auch günstiger. Es gibt dafür ein Paket von 6 Prüfungsversuchen zu (Dezember 2020) 500 EUR. Damit kann man so viele Zertifizierungen machen, wie man möchte. Allerdings gibt es pro Zertifizierung maximal 3 Versuche. Das Paket ist 12 Monate lang gültig.

Der Prüfungsmodus ist in beiden Fällen derselbe. Du sitzt vor einem Recher und beantwortest 80 Fragen Multiple Choice am Bildschirm.

Welche Sprache für die Prüfung?

Die Zertifizierung wird in mehreren Sprachen angeboten. Zu Anfang der Prüfung erscheint ein Auswahlmenü mit Flaggen und Sprachbezeichnungen. Englisch und Deutsch waren dabei und mehrere andere, die ich mir nicht gemerkt habe.

Du solltest dir vorher überlegen, in welcher Sprache du geprüft werden willst. Da ich die TAW-Unterlagen und auch das Zertifizierungsbuch nur auf Englisch hatte, und da ich ohnehin mit Englisch gut bin, habe ich die Prüfung bewusst auf Englisch gemacht. Ansonsten besteht immer die Aussicht, dass SAP-Fachbegriffe merkwürdig und im Vergleich zum Schulungsmaterial unerwartet übersetzt sind.

Sicherheit bei der Prüfung

Die Online-Prüfung wird streng überwacht. Du brauchst während der Prüfung eine Webcam. Die Prüfung verwendet eine Software (den Questionmark Secure brower), der sicherstellt, dass während der Prüfung kein anderes Programm läuft. Insbesondere sind gängige Screenshotprogramme (wie z.B. Greenshot) auszuschalten. Questionmark Secure bricht ansonsten beim Start mit einer Fehlermeldung ab.

Du wirst die ganze Zeit der Prüfung mit der Webcam beobachtet. (Hierzu wird eine Zoomvariante verwendet, die gleichzeitig deinen Bildschirm und das Webcamvideo überträgt.) Den Supervisor kannst du aber im Gegenzug nicht sehen.

Zu Anfang der Prüfung musst du dein Zimmer und deinen Schreibtisch mit der Webcam vorführen. Es wird geprüft, dass du keine unerlaubten Materialien dabei hast. Schriftliche Notizen während der Prüfung sind nicht zulässig. Du kannst lediglich im Browser Fragen, mit einem Häkchen markieren. Ein Handy darf nicht am Platz sein. Weitere Personen dürfen nicht im Raum sein. Die Prüfung kann daher online nicht in einem Großraumbüro in Deiner Firma erfolgen.

Zu Beginn der Prüfung musst du einen amtlichen Ausweis vorzeigen. In den Unterlagen von SAP heißt es sogar, dass zwei verlangt werden. Das ist aber ggf. nur die internationale Lage. Der Ausweis wird über die Webcam vorgezeigt.

Du darfst während der Prüfung den Platz nicht verlassen. Das heißt insbesondere:

  • dass du währenddessen nicht auf Toilette gehen kannst!
  • Auch kannst du nicht dem Paketboten zwischendurch aufmachen.
  • Dein Chef kann dich nicht erreichen, wenn beim Kunden die IT-Hütte brennt. Informiere deine Kollegen, kläre mit dem Kunden ab, dass du definitiv nicht erreichbar bist.

Der Supervisor („Proctor“) spricht Englisch, ausschließlich, auch wenn du die Prüfung in Deutschland ablegst. Wenn du dabei an einen nicht-Muttersprachler gerätst (das war bei mir der Fall), dann kann die Kommunikation schwierig werden (schnelles Englisch, starker Akzent, rauschen auf der Leitung). Englisch spreche und verstehe ich sehr gut, aber das war schwierig.

Eigener PC oder Firmenlaptop?

Ich rate dazu, die Prüfung am eigenen PC zu machen, und zwar aus diesen Gründen:

  • Du brauchst spezielle Software für die Prüfung. Auf deinem Firmenlaptop fehlt dir möglicherweise die Berechtigung, selbst Software zu installieren.
  • Selbst wenn du Programme installieren kannst, heißt dies noch lange nicht, dass dein Firmenlaptop auch Executables herunterladen kann. Was du definitiv nicht gebrauchen kannst ist, dass du mitten in der Prüfung, nach dem Vorzeigen des Ausweises Zoom nicht herunterladen kannst. Verwendet wurde in meinem Fall eine spezielle Zoomversion, die ohne Installation gestartet wurde. Auch das widerspricht oft den Sicherheitsrichtlinien von Firmenlaptops.
  • Dein Firmenlaptop ist typischerweise an die Firmendomain gebunden. In meinem Fall gab es just an dem Prüfungstag Probleme mit der ad-domain unserer Firma. Ich hätte mich zur verabredeten Zeit nicht einloggen können.

Es bietet sich an, die Software ein paar Tage vorher zu installieren. Hierzu gibt es auch eine Testseite von SAP, mit der man überprüfen kann, ob die Software funktioniert. Ein Minibeispieltest von Questionmark, bei dem man ohne eine einzige Frage nur abgeben kann, zeigt, ob die Installation und die Zuordnung des Dateityps richtig ist.

Multiple Choice richtig beantworten

Die Prüfung besteht aus 80 Fragen im Multiple-Choice-Verfahren. Es ist am Bildschirm jeweils die richtige Antwort anzukreuzen. In meinem Fall kamen diese Muster zum Einsatz:

  • 1 aus 4. Die Antwort war ein Radiobutton mit 4 Möglichkeiten. Die Wahrscheinlichkeit einer richtigen Antwort durch Raten liegt dann bei 25%
  • 2 aus 4. Es war aus mehreren Checkboxen anzukreuzen. Die Anzahl der richtigen Antworten war in der Frage ausdrücklich genannt. Es war technisch nicht möglich, mehr als zwei Antworten anzukreuzen. Wenn man es sich anders überlegt, muss man erst ein Kreuz wegnehmen, bevor ein weiteres dazukommen kann. Die Wahrscheinlichkeit einer richtigen Antwort bei Raten ist nur 1:6, also nur 17%.
  • 3 aus 5. Wie 2 aus 4, aber mit 5 Kästchen. Die Anzahl der richtigen Antworten war ausdrücklich benannt. Die Wahrscheinlichkeit einer richtigen Antwort durch Raten liegt nur bei 10%.
  • Die Variante 1 aus 2 mit einer Wahrscheinlichkeit von satten 50%, die in den Wiederholungsfragen des TAW-Kurses häufig verwendet wird, kommt in der Zertifizierung gar nicht vor.

Eine Frage ist nur dann richtig beantwortet, wenn alle Kreuze richtig sind. Es gibt für die Frage am Ende 0 oder 1 Punkt. Es gibt bei teilweise richtigen Antworten keinen Punkt.

Allein mit Raten sind also nur wenig Punkte zu holen. Allerdings ist es trotzdem ratsam, zu allen Fragen eine Meinung abzugeben. Immerhin gibt es für falsche Antworten keine Punktabzüge.

Bei Unsicherheit hilft in der Regel ein sorgfältiges Nachdenken. Die eine oder andere Antwort ist einfach als Unfug zu erkennen. Eine andere Antwort ist vielleicht sicher richtig. Bei 2 aus 4 hast du damit noch zwei mögliche Antworten, von denen du dich für eine entscheiden musst. In diesem Fall steigt deine Trefferwahrscheinlichkeit immerhin auf 50%.

mehrere Durchgänge machen

Ich meine, es bietet sich an, zunächst einmal in einem Schnelldurchlauf nur diejenigen Fragen zu beantworten, die du sicher beantworten kannst. Unsichere Fragen kannst du mit einem Fähnchen markieren. Allerdings sind die Fähnchen nur im Fuß der Frage sicher zu erkennen. Im Fragennavigator kann man den Punkt, der dort zur Visualisierung verwendet wird, nicht ordentlich sehen.

Für den Schnelldurchlauf habe ich etwa 30 Minuten von den insgesamt 180 Minuten gebraucht. Bei schwierigen Fragen Ruhe bewahren, erst mal beiseite legen.

Danach habe ich mir dann in zwei weiteren Durchläufen zu allen Fragen eine Meinung gebildet. Da, wo ich wirklich nicht wusste, was richtig ist, habe ich mir überlegt, was die wahrscheinlichste Lösung ist. Damit waren dann alle Fragen beantwortet. Das hat noch einmal 1,5h gedauert. Es war damit noch eine Stunde übrig.

In einem weiteren Durchgang habe ich bei den Fragen mit mehreren anzukreuzenden Antworten geprüft, ob ich auch überall die 2 aus 4 bzw. 3 aus 5 angekreuzt habe.

Anschließend bin ich alle Fragen noch einmal durchgegangen, ob ich irgendwas blödes übersehen habe, z.B. die Formulierung falsch verstanden, ein „nicht“ übersehen etc. In diesem Lauf habe ich noch einmal die Fähnchen aktualisiert und mir diejenigen Fragen ausgesucht, die ich noch weiter bedenken wollte. Das waren ca. 15 Stück.

Diese habe ich dann noch weiter bedacht und mich jeweils für eine Antwort entschieden.

Eine Viertelstunde vor Schluss war es mir dann auch genug und ich habe abgegeben.

auf wiederholte Begriffe achten

Bei 80 Fragen ist es natürlich, dass bestimmte Begriffe mehrfach vorkommen.

Wenn sich also z.B. zwei Fragen mit vordefinierten ABAP-Datentypen befassen, dann kannst du die Antworten zu beiden Fragen miteinander abgleichen.

Wenn du dir bei einem bestimmten Fachbegriff unsicher bist, was er genau bezeichnet, dann besteht auch hier die Möglichkeit, mehrere Fragen zu vergleichen. Vielleicht hilft dir das, dich z.B. an den Unterschied zwischen dem constructor und dem class-constructor zu erinnern.

die eigene Erfahrung anzapfen

Bei merkwürdigen Fragen hilft es auch, sich an die eigenen Erfahrungen zu erinnern. Die meisten Dinge, die abgefragt werden, hast du schon einmal unter den Fingern gehabt. Wo z.B. werden die vier Bezeichner gepflegt? An der Domain oder am Datenelement? Oder an beiden? Wie sah die Maske aus, als du das schon einmal gemacht hast? Kann man Wertelisten an der Domain pflegen oder am Datenelement?

Wenn dir eine Antwortmöglichkeit merkwürdig vorkommt, frage dich, wo man das (wenn es das überhaupt geben sollte), denn einstellen kann. Und gibt es auf dieser Maske, in diesem Dialog dafür überhaupt einen Bereich, in dem das vorkommt?

Abschluss, Badge

Das Ergebnis der Prüfung bekommst du unmittelbar nach der Prüfung. Nur hier erfährst du deine Prozentzahl. Mach hier gerne (proctor vorher fragen!) einen Screenshot (greenshot wieder einschalten) oder Handy holen). Später wird nur noch berichtet, dass du die Prüfung bestanden hast.

Das Zertifikat besteht aus einem Link auf eine eigene Webseite. Es wird nicht als PDF ausgestellt. Die offizielle Begründung ist, dass man nur so jederzeit überprüfen kann, ob das Zertifikat echt ist und ob es noch gültig (oder ggf. abgelaufen) ist.

Hier ist meines. Die 78% sind hier nicht mehr zu sehen. Und die Arbeit, die da drin steckt, auch nicht.

Eine kuriose Schlussbemerkung: wenn man auf youracclaim auf die „Skills“ klickt, die abgefragt werden, dann geht es von da direkt auf Listen von offenen Stellenangeboten.

(This article is also available in English.)

heiko

Dipl.-Ing. Heiko Evermann

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