WordPress, wordpress.com und wordpress.org – was ist der Unterschied?

Der Unterschied zwischen WordPress, wordpress.com und wordpress.org ist dieser:

  • WordPress ist ein Programm zur Verwaltung Deiner Website, ein “Content Management System”
  • wordpress.org ist die Homepage zu WordPress
  • wordpress.com ist ein Webhoster, auf dem Du ein WordPress-Blog hosten kannst

Wichtig ist: es gibt auch andere Webhoster, bei denen Du Dein Blog hosten kannst. Und ich meine, Du solltest das auch tun.

Um den Unterschied zwischen wordpress.com und wordpress.org zu erklären, schauen wir uns zunächst an, was WordPress überhaupt ist.

Was ist WordPress?

WordPress ist ein „Content Management System“ (CMS), also ein Programm, mit dem Du Deine Webseite verwalten kannst. Es nimmt Dir alle technischen Fragen ab, du brauchst Dich nicht mit HTML oder CSS befassen. Du brauchst nichts zu programmieren. Du kannst Dich stattdessen voll darauf konzentrieren, Deine Texte zu schreiben. Das Formatieren geht ähnlich wie in Microsoft Word oder LibreOffice.

Besonders hilfreich ist ein CMS dann, wenn es darum geht, Menüstrukturen zu generieren, Listen von beliebten Artikeln zu erzeugen, Verlinkungen zwischen Artikeln zu verwalten, etc. Vor der Einführung von Content Management Systemen waren all das zeitaufwändige und fehlerträchtige Aufgaben, aber jetzt kannst Du das zentral im CMS lösen.

Damit das CMS Dir dieses Aufgabe abnehmen kann, braucht das CMS eine Datenbank, in der es alle Artikel speichert. Genauso wie WordPress läuft auch die Datenbank auf einem Webserver.

Was ist ein Webhoster?

Ein Webhoster ist ein Internetdienstleister, der Dir einen Computer vermietet, der für Dich im Internet steht.

Im Prinzip könntest Du natürlich Deine Webseite auch auf dem Rechner in Deinem Arbeitszimmer laufen lassen. Nur wird das selten so gemacht, denn das schafft viele Probleme. Zum Beispiel:

  • Dein Rechner muss rund um die Uhr („24/7“) eingeschaltet sein, auch nachts.
  • Dein Rechner muss vom Internet aus immer erreichbar sein. Damit wird Dein Heim-PC auch angreifbar. Insbesondere werden auch Deine privaten Dokumente, die nicht im Internet stehen sollen, dadurch angreifbar.
  • In der Regel hat Dein Internetprovider Deinen Internetzugang so eingestellt, dass man von außen nicht direkt auf Deinen Rechner zugreifen kann. Du kannst von Deinem Rechner das Internet erreichen, aber nicht umgekehrt. Du kannst das auch ändern, es braucht aber einiges an technischen Kenntnissen, das zu tun.

Es ist daher einfacher, für einige wenige Euros im Monat einen Rechner zu mieten, der immer am Internet hängt, der immer eingeschaltet ist.

Die Firma, die das für Dich macht, ist ein „Webhoster“. („Host“ ist das englische Wort für Gastgeber, Deine Website ist bei ihm sozusagen „zu Gast“.) Der Webhoster kümmert sich um den Rechner, um die Datensicherung, um nötige Reparaturen an der Hardware, um die Datenbank, die Du brauchst. Er nimmt Dir viel Arbeit ab.

Webhoster gibt es wie Sand am Meer, manche sind groß und bekannt, manche sind klein, aber die Dienstleistung ist immer dieselbe: das Bereitstellen eines Rechners, der immer am Internet hängt.

Du mietest Dir also einen Webserver bei einem Webhoster Deiner Wahl, registrierst Deine Webdomain (also die Adresse, unter der Deine Webseite erreichbar ist), und installierst WordPress darauf. Das ist nicht schwer, hier ist eine Anleitung dazu.

wordpress.org, die Bezugsquelle für WordPress

Das ist nun der Punkt, an dem Du die Software von wordpress.org brauchst. wordpress.org ist die Website, von der Du WordPress herunterladen kannst. WordPress ist Freie Software, das heißt: WordPress kostet nichts, Du kannst es einfach herunterladen und auf Deiner Webseite installieren. Freie Software heißt auch, dass Du diese Software nach Belieben verändern darfst, wenn Du das willst.

Auf WordPress.org findest Du auch eine große Zahl von Zusatzmodulen („plugins“), mit denen Du Deiner Website weitere Tricks beibringen kannst, Tricks, die nicht jede Website braucht, und die deshalb in der Grundinstallation von WordPress nicht enthalten sind.

Außerdem gibt es zu WordPress eine große Zahl sogenannter „Themes“. Das sind Grafikmodule, die festlegen, wie die grundlegende Optik Deiner WordPress-Website aussehen soll. Hier gibt es eine große Zahl von frei erhältlichen Modulen. Es gibt aber auch kommerzielle Themes, für deren Nutzung Du bezahlen musst.

Diese Zusatzmodule, die Plugins und die Themes machen einen großen Teil der Leistungsfähigkeit von WordPress aus. Um ein Plugin oder ein Theme zu nutzen brauchst Du keinerlei Programmierkenntnisse zu haben.

wordpress.com, einer von vielen Webhostern

Wer nach WordPress googelt, findet meist als ersten Link wordpress.com. Dort wird versprochen

WordPress.com: Erstelle kostenlos eine Website oder ein Bloghttps://wordpress.com › …
Erstelle auf WordPress.com bequem eine kostenlose Website oder ein Blog. Dutzende kostenlose, anpassbare, mobilfreundliche Designs und Themes.

Die Namensgleichheit mit dem Programm WordPress verführt dann den einen oder anderen Interessenten, tatsächlich bei wordpress.com eine Website anzulegen. Und im Grundumfang ist dies auch tatsächlich kostenlos.

Schauen wir uns das näher an. Nach einer Benutzerregistrierung werde ich nach dem Namen des Blogs gefragt. Hier wird zum ersten Mal die Bezahlschranke in den Raum gestellt:

Hier ist zu beachten: eine Unterdomain von wordpress.com, z.B. heikoevermann.wordpress.com ist kostenlos. Eine echte, eigene Domain kostet hingegen Geld.

Ich schaue mir den kostenlosen Fall an. Eine Website auf heiko-evermann.com habe ich ja schon.

Ich könnte jetzt auf heikoevermann.wordpress.com bloggen und müsste dafür nichts zahlen. Allerdings stoße ich schnell auf Grenzen. Die Wichtigkeit von Plugins hatte ich oben erwähnt. Schauen wir uns an, was passiert, wenn ich bei einer wordpress.com-Webseite Plugins installieren will:

Mir werden also einige wichtige Plugins angeboten, die man auf diversen Websites findet. Allerdings werde ich darauf hingewiesen, dass ich dies nur dann tun kann, wenn ich auf den „Business Plan“ upgrade.

Dasselbe geschieht bei den Themes. Hier ist eine Grundauswahl frei. Aber wenn ich ein beliebiges Theme aktivieren will, das nicht in der Grundauswahl enthalten ist, wenn ich womöglich sogar ein eigenes Theme hochladen will, dann benötige ich wieder den Business Plan.

Der „Business Plan“-Tarif kostet dann schon 25$ pro Monat. Dafür erhalte ich dann die grundlegende Freiheit, beliebige Plugins meiner Wahl einzuspielen, beliebige Themes und ich erhalte auch eine Webdomain meiner Wahl, die allerdings nur für 1 Jahr frei ist. Ab dem zweiten Jahr ist dann auch dafür eine jährliche Grundgebühr fällig.

Bitte die Alternativen vergleichen

Dies nun ist der Punkt, an dem es sich lohnt, innezuhalten, zu schauen, was man wirklich will, was man braucht, was es kostet und wo man es bekommt.

Du brauchst eine Domain

Für deine eigene Website brauchst du zwingend eine eigene Domain. ein meinwebsitename.wordpress.com ist nicht genug. Es ist auch nicht ausreichend, um damit eine Website anzufangen. Mal angenommen, Deine Website wird gelesen, mal angenommen, andere Leute verlinken darauf. Wenn Du dann irgendwann auf meinwebsitename.de umziehst, dann laufen diese Links ins Leere. Du solltest daher zuerst Deine Webdomain sorgfältig auswählen und dann bei dieser bleiben.

In vielen Hostingverträgen sind 1 oder sogar mehrere Domains schon enthalten. Weitere Domains kosten dann Geld. Rechne hier für eine de-Domain mit einem Euro pro Monat.

Der Preis, den wordpress.com für die Domain pro Jahr nimmt, ist in einer realistischen Größenordnung. Er wäre aber bei anderen Verträgen schon im Inklusivpreis enthalten.

Du brauchst die Freiheit, Plugins und Themes zu installieren

Die Wichtigkeit von Plugins und Themes habe ich schon erwähnt. Bei wordpress.com bist Du bei 25$ pro Monat. Bei jährlicher Vorauszahlung ist es etwas weniger.

Schau Dich gerne selbst um, was auf dem Hostingmarkt angeboten wird. Plugins und Themes sind dort enthalten. Ich kenne keinen anderen Webhoster, der dafür gesondert Geld verlangt. Allerdings verlangen andere Webhoster immer eine monatliche Gebühr.

Das Geschäftsmodell von wordpress.com

wordpress.com bietet ein einfaches WordPress ohne Domain und ohne Extras kostenlos an und muss dieses Geld anschließend an anderer Stelle wieder erwirtschaften. Hosting kostet Geld. Hardware, Rechenzentren, Personal und Strom kosten Geld.

Es ist legitim, dass Webhosting Geld kostet. Die Frage ist nur: wieviel ist angemessen? Und welche Leistung bekomme ich für mein Geld.

Schaue Dich gerne um, gerne speziell auf dem deutschen Hostingmarkt, wo Du deutschsprachigen Support bekommst. Schau Dir die Leistungen an, schau Dir die Preise an.

Meiner Meinung nach bekommt man für deutlich weniger als 25$ pro Monat gutes Webhosting mit mehreren Inklusivdomains, und das ohne Einschränkung bei Plugins oder Themes.

Ich habe eine Website bei 1&1 gehabt. Später bin ich auf 1blu umgestiegen. Aktuell bevorzuge ich all-inkl.com. Alle bieten sie meiner Meinung nach mehr Leistung als wordpress.com für weniger Geld.

heiko

Dipl.-Ing. Heiko Evermann

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