Das große Blogging-Lexikon

Warum dieses Lexikon?

Wer das Bloggen lernt, stößt unweigerlich auf eine Vielzahl von Fachbegriffen, die einem noch nicht vertraut sind. Meist stammen sie aus dem Englischen und werden gar nicht erst übersetzt. Diese Aufstellung soll dem Neueinsteiger helfen, sich besser zurechtzufinden.

Above the fold

Above the fold („oberhalb der Faltung“) bezeichnet den Bereich einer Webseite, der vom Leser ohne Scrollen gelesen werden kann. Der Begriff ist aus dem Zeitungsdruck entlehnt: alles, was auf der Titelseite oberhalb des Knicks steht, kann vom Betrachter gesehen werden, ohne die Zeitung in die Hand zu nehmen.

Oft entscheidet ein herbeibrowsender Leser allein auf Basis des Textes „above the fold“, ob er den Rest der Seite überhaupt lesen will. Daher macht es Sinn, diesen Bereich so interessant und einladend wie möglich zu gestalten.

Alt-Tag

Das Alt-Tag ist ein Hilfstext, der im Hintergrund für ein Bild hinterlegt wird. („tag“ ist das englische Wort für Etikett. Denke einfach an den Kofferanhänger. Das Alt ist die Abkürzung von „alternative“.) Das Alt-Tag wird angezeigt, wenn man die Maus über das Bild hält. Für die meisten Leser ist dieser Text unwichtig, daher wird er auch oft vergessen.

Wichtig ist der Text aber für Sehbehinderte und Blinde. Diese können ein Vorleseprogramm einsetzen und damit trotz ihrer Einschränkungen den Internetbrowser bedienen. Diese “Screenreader” können die Bilder nicht anzeigen, aber sie können zumindest den Text aus dem Alt-Tag vorlesen.

Ein weiterer Interessent für diese Texte ist Google. Die Suchmaschine kann die Alt-Tag für die Bildsuche heranziehen.

Backend

Backend, das “hintere Ende” (im Gegensatz zum Frontend) bezeichnet den Adminbereich von WordPress. Dort werden die Texte eingegeben, überarbeitet und (hoffentlich am Ende auch) freigeschaltet. Hierzu muss man sich gesondert anmelden. Der Einstieg bei WordPress lautet meist <domainname.de>/wp-admin

Ein normaler Leser hat auf das Backend keinen Zugriff.

Ein Backlink (englisch für Rück-Link) ist ein Link von einer anderen Webseite auf Deine Webseite. Backlinks sind für Google ein Qualitätssignal: eine Webseite, auf die oft von anderen Seiten verlinkt wird, ist aus Sicht von Google wichtig und wird an höherer Position in den Suchergebnissen ausgegeben. Allerdings sind die Zeiten schon lange vorbei, dass Backlinks das alleinige Sortierkriterium für Google waren. Aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung (=>SEO) sind Backlinks daher begehrt. Über die Frage, ob man bei anderen Webseiten um Backlinks werben sollte oder gar betteln sollte, gibt es unterschiedliche Meinungen. Ich tue das nicht.

Blog

Das Wort “Blog” ist zusammengezogen aus “Web-Log”, also Web-Logbuch. Ursprünglich bezeichnete es ein Webtagebuch, in dem “Blogger” immer wieder in kurzen Artikeln geschrieben haben, was ihnen gerade wichtig war. 

Der Begriff wird oft gleichbedeutend mit Webseite/Website verwendet, auch wenn es genau genommen dazwischen einen Unterschied gibt: Jedes Blog ist auch eine Website, aber nur eine Website mit regelmäßigen aktuellen Artikeln ist ein Blog.

Blogroll

Eine Blogroll ist eine Liste von befreundeten Blogs. Früher war es üblich, am rechten Rand der eigenen Website so eine Liste darzustellen. Sie tauchte dann auf jedem einzelnen Artikel am Rand auf. Heute sieht man Blogrolls nur noch selten, auf professionellen Webseiten praktisch gar nicht. Auch meine Empfehlung ist, das zu lassen.

Content Management System (CMS)

Ein Content Management System ist ein System zum Managen von Inhalten (engl. content) einer Website. Rückgrat ist üblicherweise eine serverseitige Datenbank. Statt also die Texte der Website in einzelnen Dateien auf dem Server zu halten, werden die Texte in einer Datenbank abgelegt. Das hat viele Vorteile. So kann z.B. ein einheitliches Menü automatisch generiert werden und ist damit auf allen Seiten stets aktuell. Auch ist es einfach, zentrale Seiteneigenschaften wie das Logo der Website oder die Farben immer einheitlich zu halten und sie auch einfach zu bearbeiten.

Wenn man z.B. das Logo einer umfangreichen Website austauschen will, musste man vor der der Einführung von datenbankgestützen CMS bei allen Artikelseiten das Logo von Hand austauschen.

Das wichtigste CMS ist WordPress. Es gibt aber auch eine große Zahl von anderen Systemen wie Joomla oder Drupal. Wenn es nicht gerade um außergewöhnlich große Webshops oder andere sehr spezielle Anforderungen geht, ist WordPress eine sehr gute Wahl.

HTML

HTML steht für „HyperText Markup Language“. Es ist die Basis des Word Wide Web. HTML ist das technische Format einer Webseite, so wie sie vom Webserver zum Browser geschickt wird. Der Webbrowser nimmt dann diese Informationen und zeigt die Webseite grafisch an.

Die Details von HTML kann man z.B. auf https://selfhtml.org/ lernen. Für die meisten Blogger ist das aber zu technisch. Der große Vorteil von WordPress ist, dass man als Blogger seine Seiten in einem bequemen Texteditor schreiben kann, fast so wie in LibreOffice oder in Microsoft Word, ohne dass man sich mit den technischen Details von HTML befassen muss.

Impressum

Das Impressum einer Webseite gibt an, wer für die Webseite verantwortlich ist. Das ist die Person, die rechtlich für die Webseite den Kopf hinhalten muss und an die man sich wenden kann, wenn man meint, die Webseite verstoße in irgend einer Weise gegen die eigenen Rechte.

Das Impressum ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Die allermeisten Blogs in Deutschland unterliegen der Impressumspflicht. Die verpflichtet dich als Eigentümer der Website insbesondere dazu, deinen Namen und deine Anschrift offenzulegen.

Wie man an ein rechtskonformes Impressum kommen kann, steht hier.

Plugin

Ein WordPress-Plugin ist ein Erweiterungsmodul, das deinem WordPress neue technische Möglichkeiten hinzufügt. Das englische Wort „plug“ bezeichnet den Stecker, den man in eine Steckdosenleiste steckt. Plugins sind also Stecker, die man in eine WordPress-Installation hineinsteckt oder ggf. auch wieder entfernt.

Beispiele sind ein Newsletter-Plugin, ein Formularsystem für deine Kontaktseite oder auch Erweiterungsmodule für den WordPress-Editor.

Die Plugins für deine Website solltest du dir sorgfältig aussuchen. Es sollten lieber weniger als mehr Plugins sein.

Sidebar

Der Sidebar (engl. side = Seite, bar = Balken) ist eine Randleiste, die es in vielen WordPress-Themes gibt. Man kann sie mit automatischen Inhaltsblöcken (“widgets”) befüllen, z.B. mit einer Liste der verwendeten Artikelkategorien oder mit den beliebtesten oder den neuesten Artikeln. Der Sidebar wird auch gerne verwendet, um dort Werbung zu platzieren. In der mobilen Ansicht auf dem Smartphone wird der Sidebar gerne nach ganz unten verschoben, weil das Display zu klein ist, den Sidebar neben dem Artikel anzuzeigen.

Theme

Ein WordPress-Theme [Aussprache mit langem i, wie thiem] ist ein Grafikmodul, das festlegt, wie die einzelnen Webseiten grafisch aufbereitet werden. Es legt z.B. fest, welche Schriftarten, Schriftgrößen, Vorder- und Hintergrundfarben verwendet werden. Es legt auch fest, wo das Menü platziert werden kann, welche grundlegenden Templates (Schablonen) für Seiten zur Verfügung stehen, was im Sidebar (der Randleiste) eingetragen werden kann etc.

Das englische Wort bezeichnet in der Musik das musikalische Thema, also charakteristische Melodien, die sich durch ein ganzes Werk hindurchziehen. Stell dir z.B. einmal das James Bond-Theme vor. Es findet sich nicht nur am Anfang des Films, sondern immer wieder, aber mit leichten Abwandlungen.

Genauso legt ein WordPress-Theme fest, welche grafischen Gestaltungselemente sich auf all deinen WordPress-Artikel wiederholen.

Genauso wie Plugins sollte das Theme (es kann immer nur ein aktives geben), sorgfältig aussuchen. Im Prinzip kann man es jederzeit wechseln, aber das Kleingedruckte dazu kann kompliziert werden.

Top-Level-Domain (TLD)

Die Top-Level-Domain ist derjenige Teil einer Internet-Domain (Webadresse), der sich am Ende nach dem letzten Punkt befindet. Bei deutschen Websites ist es oftmals ein .de, bei englischen Domains ist es oft ein .co, in Neuseeland ist es .nz. Jede der Top-Level-Domains wird von einem „Registrar“ verwaltet. Dieser kennt alle Domains unterhalb seiner TLD und stellt auch den Nameserver für diese TLD zur Verfügung, sozusagen das Internet-Telefonbuch für die TLD.

heiko

Dipl.-Ing. Heiko Evermann

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